Die Juden von Brüel (Mecklenburg): Rekonstruktion einer Gemeinde

Die Juden von Brüel (Mecklenburg): Rekonstruktion einer Gemeinde

Jürgen Gramenz / Sylvia Ulmer
Plaidt 2013
Cardamina® Verlag Susanne Breuel
ISBN 978-3-86424-141-3
174 Seiten
34 Abbildungen
DIN B5, Hardcover

Bezugsmöglichkeiten:
Cardamina® Verlag

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Den Juden von Brüel.

Inhalt

Besucht man heute das kleine Städtchen Brüel in Mecklenburg, erinnert heute mit Ausnahme des weit außerhalb der Stadt liegenden jüdischen Friedhofs nichts mehr an die ehemaligen Mitbewohner der Stadt. Doch auch sie waren seit mindestens der Mitte des 18. Jahrhunderts Teil des Stadtbildes und trugen auf ihre Weise zum Gemeindeleben bei.

Zunächst nur landesherrlich geduldet, denen durch den Herzog zum Teil Brüel als Wohnort nur zugewiesen wurde, wurden sie später Teil der lokalen Wirtschaft und etablierten sich als Kaufleute in der Stadt.

Gegen Mitte des 19. Jahrhunderts erreichte die Gemeinde ihren zahlenmäßigen Höhepunkt, bevor sie sich durch Abwanderung der Gemeindemitglieder in die Großstädte immer weiter verkleinerte und im Jahr 1915 mangels ausreichender Mitgliederzahlen der Schweriner Gemeinde angeschlossen wurde. Mit dem Wegzug des letzten jüdischen Bürgers, des Fabrikdirektors Georg Hamburger, endete schließlich im Jahr 1919 auch die jüdische Geschichte Brüels.

Aus unzähligen Dokumenten und Akten des Stadt- und Landesarchivs wird mit diesem Buch der erstmalige Versuch unternommen, die ehemalige jüdische Gemeinde von Brüel von den Anfängen und den ersten Schutzjuden bis zu ihrem Anschluss an die Schweriner Gemeinde zu rekonstruieren. Neben Erwähnungen zahlreicher jüdischer Familien in Brüel und deren Bezüge in andere Mecklenburger Städte werden vor allem die Brüeler Familien Ahrenfeld, Cohnheim (Kohnheim), Crull (Krull), Frank (Franck), Hamburger, Herzfeld, Joel, Ladewig, Lichenheim (Liechenheim, Lychenheim), Louis und Löwenhelm (Loewenhelm) im Detail behandelt: ihre Herkunft und soziale Stellung innerhalb der Stadt, ihre Familienstrukturen und familiäre Begebenheiten, ihr Verbleib. Zusätzlich zum Aufbau und den Verhältnissen innerhalb der jüdischen Gemeinde wird auch die nahezu vollständige Abfolge ihrer Vorsteher und Religionslehrer dabei nicht außer Acht gelassen. Auch die Geschichte des jüdischen Friedhofs wird nun teilweise neu geschrieben, sein Schicksal, die Gräber und die verbliebenen Grabsteine als Dokumentation vollständig dargestellt. Mit zahlreichen Hinweise wird auch versucht, ihre ehemaligen synagogalen Beträume zu verorten.

Das Buch ermöglicht nun dem Friedhofsbesucher einen Blick auf die Familiengeschichten der dort Bestatteten und es lädt dazu ein, auch das jüdische Brüel kennenzulernen.